Über diesen Kirchenführer

Über diesen Kirchenführer

Kirchen sind mehr als nur funktionale Räume. Sie sind in Stein gebaute Theologie. Alles hat eine Bedeutung. Wir hoffen, dass Ihnen unser kleiner Kirchenfürer mit den Bildern und kurzen Texten hilft, diesen besonderen und wunderschönen Ort besser kennenzulernen.

Glockengeläut des Doms

Glockengeläut des Doms

In diesem Video sehen Sie das Vollgeläut des Fuldaer Domes St. Salvator in einer Turmaufnahme aus seltenen Perspektiven. Die insgesamt 10 Glocken sind auf den Südturm (links) (7 Glocken) und Nordturm (rechts) (3 Glocken) aufgeteilt. Die größte Glocke Osanna des Fuldaer Domes hängt im Nordturm in der obersten Glockenstube.

Hauptschiff

Hauptschiff

Schon beim ersten Blick in die Kirche kann man erkennen, dass sich die Gestalt der Kirche über die Jahrhunderte entwickelt hat. Der sogenannte Längsbau beruht auf einer einfachen Form aus der Antike: der Basilika. In diesen „Königshallen“ (griech. basiliké = königlich) wurde Gericht gehalten, aber auch Handel betrieben. Es ist die Grundform des öffentlichen Raumes.

Apostelleuchter

Apostelleuchter

Von den Apostelleuchtern geht Licht aus. Jesus fordert seine Jünger dazu auf, Salz und Licht in der Welt zu sein. Es sind nicht die Kerzen, die einfach leuchten sollen, sondern konkrete Menschen aus Fleisch und Blut; so wie die Apostel (apóstolos = Gesandter, Sendbote).

Bartholomäus

Bartholomäus

Die Bibel vergleicht die Kirche mit einem Bau. Die lebendigen Steine, aus denen die Kirche gebaut wird, sind die Apostel (= Gesandte) und Jünger (= Nachfolger) Christi; damals wie heute. Die Architektur verkündet so mit Baumaterial, was die Hl. Schrift mit Worten sagt. Jeder Mensch soll ein solcher lebendiger Stein des Hauses Gottes werden. Dafür stehen die Apostel in den Säulen.

Madonna

Madonna

Der Schutzmantel hatte im Mittelalter eine besondere rechtliche Bedeutung: Wer darunter flüchten kann, der genießt den sogenannten Mantelschutz und durfte nicht belangt werden. Auch bei der Adoption spielte der Mantel eine Rolle. Die "Schutzmantelmadonna" steht für beide Aspekte:

Beichtstuhl

Beichtstuhl

Der Beichtstuhl gehört zum Heilungsdienst der Kirche. Er ist quasi die Intensivstation des Glaubens. Kein Herz kann so stark von der Sünde beschädigt oder so weit von dem Leib Christi getrennt sein, dass es hier nicht wieder zusammengeflickt werden kann.

Hl. Petrus

Hl. Petrus

Papst Leo XIII. schenkte diese Statue dem Dom zu Fulda. Sie ist eine Kopie der Statue des Hl. Petrus aus dem Petersdom. Damit wird die besondere Verbundenheit mit Rom ausgedrückt.

Memento mori!

Memento mori!

Es ist merkwürdig: Einerseits ist der Barock voll Pracht und voller Lebensfreude, andererseits ermahnt er gleichzeitig, wie zerbrechlich das Glück des Menschen im Leben auf der Erde ist. Ein Widerspruch? Nein. Alles, was passiert, hat ein Haltbarkeitsdatum.

Kathedra

Kathedra

Das Wort „Kathedrale“ kommt von der sogenannten Kathedra, dem griechischen Wort für Sitz. Damit meint die Kirche den Bischofssitz. Eine Kathedrale ist also die Kirche eines Bischofs.

Sedilien

Sedilien

Die Sitze (lat. sedis) im Altarraum (und eigentlich alle Sitze in der Kirche) haben eine ähnliche Bedeutung in der Liturgie wie der Sitz des Bischofs. In der himmlischen Liturgie steht nicht der Thron Gottes allein, sondern neben ihm die Throne der 24 Ältesten, die mit ihm, Christus, zusammen herrschen. (Offb 4,4) Für jeden, der sich zu Christus bekennt, ist ein solcher Thron bereitet (2 Tim 2,12).

Volksaltar

Volksaltar

Altäre sind aus dem täglichen Leben verschwunden. Sie haben keine Bedeutung mehr. In der Antike wurden darauf dem Gott Opfer dargebracht. Haben wir diese Vorstellung nicht überwunden?

Chorschranke

Chorschranke

Der Altarraum wird begrenzt durch eine Schranke. Sie hat eine doppelte Funktion: Einerseits trennt sie den Altarraum und Hauptschiff ab, andererseits diente sie als Kommunionbank vor der Liturgiereform 1970. Damals war es üblich, die Eucharistie, das gewandelte Brot, im Knien und als Mundkommunion zu empfangen. Heute wird die Kommunion meistens auf die Hand und nicht in den Mund gelegt.

Domorgel

Domorgel

Man nennt die Orgel „Königin der Musikinstrumente“, denn sie vereint viele verschiedene Stimmen, Klangfarben und sogar ganze Instrumente in sich. Sie ist ein eigenes Orchester und bildet die Vielgestalt der Musikinstrumente ab. Schon ihre Größe verweist auf die Größe Gottes.

Domkuppel

Domkuppel

Die Kuppel über dem Raum, wo sich Hauptschiff und Querschiff kreuzen, ist ein Loblied auf die Mathematik und Physik. Denn die Kuppel ist ein kompliziertes Bauwerk. Nur wenn die Berechnungen stimmen und korrekt umgesetzt werden, fällt sie nicht in sich zusammen.

Kanzel

Kanzel

Die Kanzel dient der Predigt. Das Wort „Predigt“ kommt vom lat. praedicare und bedeutet verkündigen. Der Prediger soll das Evangelium, die Frohe Botschaft Christi, verkündigen. Der erhöhte Ort der Predigt erinnert an die Bergpredigt.

Seitenaltäre

Seitenaltäre

An den vielen Seitenaltären kann man erahnen, dass der Dom eine Kirche ist, an der mehrere Priester wirken. Jeder einzelne Priester ist verpflichtet, jeden Tag eine Hl. Messe zu feiern. Damit also früher jeder Priester seine tägliche Messe feiern konnte, brauchte es eine praktische Lösung. Statt nacheinander zu feiern, machte man das einfach parallel. Deshalb die vielen Seitenaltäre.

Wappen

Wappen

Wappen sind schildförmige Zeichen, die an das Schutzschild im Kampf erinnern und als Hoheitszeichen für ein Land, eine Stadt, Familie oder Person stehen .

Kreuzweg

Kreuzweg

Der Kreuzweg zeigt die Stationen des Leidensweg Jesu bis ans Kreuz. Bevor Menschen Lesen und Schreiben konnten und die Bibel als gedrucktes Buch zugänglich war, waren die Darstellungen in den Kirchen eine gute Möglichkeit, die Leidensgeschichte nachzuvollziehen. Bis heute wird der Kreuzweg - vor allem in der Fastenzeit - gemeinschaftlich gebetet.

Marienkapelle

Marienkapelle

Eine Kapelle ist ein Gebets- und Gottesdienstraum. Für unterschiedliche Anlässe, z.B. eine Taufe oder ein Totengedenken, kann es innerhalb einer großen Kirche mehrere Kapellen geben. Diese Kapelle ist der Mutter Gottes geweiht. Sie wird vor allem für den täglichen Gottesdienst als auch für Taufen verwendet.

Alabasterfenster

Alabasterfenster

Das Gestein Alabaster ist, wenn es dünn geschnitten wird, lichtdurchlässig. Als Symbol des Glaubens zeigt es uns an, wie es sich mit dem christlichen Leben verhält: Der Mensch soll durchlässig werden für das Licht Gottes und leuchten.

Bonifatiusgrab

Bonifatiusgrab

Bonifatius (geb. um 673 bei Crediton in England; gest. um 755 in Friesland) wird seit dem 16. Jahrhundert von der Katholischen Kirche als "Apostel der Deutschen" verehrt. Er missionierte unter päpstlichem Auftrag das noch überwiegend heidnische Germanien und gründete dabei einige Klöster - darunter auch das Kloster Fulda.

Bonifatiusgruft

Bonifatiusgruft

Der Hl. Bonifatius war ein angelsächsischer Mönch des 7. und 8. Jahrhunderts. Mit 40 Jahren brach er nach Germanien auf und verkündete das Evangelium. Daher nennt man ihn auch den Apostel der Deutschen. Auf ihn gehen viele Klostergründungen zurück, darunter auch sein Lieblingskloster: Fulda.

St. Salvator

St. Salvator

Der Fuldaer Dom ist dem Namen Jesu geweiht. Jesus ist ein hebräischer Name und heißt übersetzt „Der Herr rettet“. Salvator ist die lateinische wörtliche Übersetzung.