Über diesen Kirchenführer

Über diesen Kirchenführer

Kirchen sind mehr als nur funktionale Räume. Sie sind in Stein gebaute Theologie. Alles hat eine Bedeutung. Wir hoffen, dass Ihnen unser kleiner Kirchenfürer mit den Bildern und kurzen Texten hilft, diesen besonderen und wunderschönen Ort besser kennenzulernen.

Team Innenstadtpfarrei

Team Innenstadtpfarrei

Die Innenstadtpfarrei heißt Sankt Simplicius, Faustinus und Beatrix. Stadtpfarrer Stefan Buß leitet die Gemeinde und sein Team rund um die Stadtpfarrkirche und ist als Dechant zuständig für die Gemeinden um Fulda herum.

Orgel

Orgel

Man nennt die Orgel „Königin der Musikinstrumente“, denn sie vereint viele verschiedene Stimmen, Klangfarben und sogar ganze Instrumente in sich. Sie ist ein eigenes Orchester und bildet die Vielgestalt der Musikinstrumente ab. Schon ihre Größe verweist auf die Größe Gottes.

Hauptschiff

Hauptschiff

Schon beim ersten Blick in die Kirche kann man erkennen, dass sich die Gestalt der Kirche über die Jahrhunderte entwickelt hat. Der sogenannte Längsbau beruht auf einer einfachen Form aus der Antike: der Basilika. In diesen „Königshallen“ (griech. basiliké = königlich) wurde Gericht gehalten, aber auch Handel betrieben. Es ist die Grundform des öffentlichen Raumes.

Taufbecken

Taufbecken

Mit der Taufe beginnt der Mensch ein neues Leben. Taufen bedeutet eigentlich „eintunken“. Als Jesus getauft wurde tauchte man ihn im Fluss Jordan in Israel ein.

Sternwand

Sternwand

Die Sternwand bildet das Sternbild "Virgo" (=Jungfrau) ab. Die symbolischen Sterne sind mit einem Loch versehen. So können Zettel mit Gebeten, Wünschen, Danksagungen, Bitten und Bekenntnissen in das Sternenbild gesteckt werden.

Pietà

Pietà

Jesus wurde vom Kreuz genommen und bald im Felsengrab bestattet. Maria hält ihren toten Sohn Jesus in den Armen und beweint seinen Tod.

Beichtstuhl

Beichtstuhl

Alle Christen gehören als Gemeinschaft der Glaubenden zur Kirche, dem Leib Christi. Der Beichtstuhl gehört zum Heilungsdienst der Kirche. Er ist quasi die Intensivstation des Glaubens. Hier werden Menschen, die sich von Gott getrennt hatten, wieder heil. Kein Herz kann so stark von der Sünde beschädigt oder so weit von dem Leib Christi getrennt sein, dass es hier nicht wieder zusammengeflickt werden kann. Wenn eine Sünde vergeben wurde, dann bleibt das auch so.

Weihwasserbecken

Weihwasserbecken

Wenn wir die Kirche betreten, nehmen wir Weihwasser und machen damit das Kreuzzeichen über uns. Wir erinnern uns beim Bekreuzigen mit Weihwasser an unsere Taufe, bei der Gott und wir unveränderlich verbunden wurden und drücken damit aus, dass wir weiterhin mit ihm leben möchten.

Seitenaltar

Seitenaltar

An den vielen Seitenaltären kann man erkennen, dass die Stadtpfarrkirche eine Kirche ist, an der mehrere Priester wirkten. Jeder einzelne Priester ist verpflichtet, jeden Tag eine Hl. Messe zu feiern. Damit also früher jeder Priester seine tägliche Messe feiern konnte, brauchte es eine praktische Lösung. Statt nacheinander zu feiern, machte man das einfach parallel. Deshalb die vielen Seitenaltäre.

Chorraum

Chorraum

Der vordere Teil der Kirche, wo das Hauptgeschehen der Liturgie passiert, nennt man Chorraum. Der Name kommt von den Sängern, die sich in der Liturgie hier befanden. Dieser Raum symbolisiert den „Kopf“ der Kirche: Christus. Auch der Altar ist ein Symbol für Christus und befindet sich im Chorraum. Man nennt ihn deshalb auch Altarraum.

Volksaltar

Volksaltar

Mit der Reform der Liturgie von 1970 kam der sogenannte Volksaltar auf. Vorher wurde der Gottesdienst vom Priester mit dem Rücken zu dem mitfeiernden Volk gefeiert. Ab jetzt wurde die Tischgemeinschaft der Gemeinde, dem Priester und Christus betont. Die Gläubigen versammeln sich wie eine Familie „um den einen Tisch“.

Ambo

Ambo

Das Lesepult nennt man Ambo. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Aufstieg". Gemeint ist hier kein großartiges theologisches Konzept, sondern praktischer Nutzen. Eine kleine Erhöhung macht das Vorlesen und Gehörtwerden leichter. Früher gab es ja keine Lautsprecheranlagen. Von hier werden die Lesungen, das Evangelium und die Fürbitten vorgetragen als auch gepredigt.

Chorgestühl

Chorgestühl

Das sogenannte Chorgestühl weist daraufhin, dass an diesem Ort das Stundengebet gepflegt wird oder wurde. Das Stundengebet besteht heute aus sieben oder acht Gebetszeiten, zu denen jeder Priester und jedes Ordensmitglied verpflichtet ist.

Hochaltar und Tabernakel

Hochaltar und Tabernakel

Der Volksaltar in der Mitte des Altarraums wurde mit der Liturgiereform von 1970 eingeführt. Neben dem Volksaltar befindet sich im Chorraum der Hochaltar. Dabei wendet sich der Priester dem Volk zu. Anders ist es mit dem Hochaltar. Dort wendet sich der Priester der klassischen Gebetsrichtung gegen Osten zu.

Ewiges Licht

Ewiges Licht

Wie Menschen in ihren Häusern abends das Licht anlassen, um zu signalisieren, dass jemand zuhause ist, so zeigt das Ewige Licht an, dass Jesus hier gegenwärtig ist. In der Totenliturgie wird um das Ewige Licht gebeten, dass allen Verstorbenen leuchten soll. Das ist das Ziel des christlichen Lebens: bei Gott zu sein.

Pelikan

Pelikan

„Gleich dem Pelikane starbst du, Jesu mein;“

Schellen

Schellen

Im Christentum gab es früh eine Diskussion, ob Schellen, Glocken und ähnliche „Wecker“ in der Liturgie einen Platz hätten. In der Antike musste man Götter damit wecken, denn die Götter damals schliefen. Der Gott der Christen schläft aber nicht. Deshalb waren Wecker verboten.

Säule mit Apostelleuchter

Säule mit Apostelleuchter

Die Säulen einer Kirche stehen für die zwölf Apostel. Das ist aber keine abgeschlossene Sache. Die Bibel vergleicht die Kirche mit einem Bau. Sie ruht daher auf Menschen. Jeder soll wie die Apostel ein tragendes Fundament der Kirche sein.

Kanzel

Kanzel

Die Kanzel dient der Predigt. Das Wort „Predigt“ kommt vom lat. praedicare und bedeutet verkündigen. Der Prediger soll das Evangelium, die Frohe Botschaft Christi, verkündigen. Der erhöhte Ort der Predigt erinnert an die Bergpredigt.

Osterkerze

Osterkerze

In der Nacht von Ostern versammeln sich die Gläubigen, um die Auferstehung Jesu zu feiern. Am Beginn der Liturgie ist die Kirche völlig dunkel. Es ist ja Nacht. Die Osterkerze wird entzündet und ihre Flamme an die Kerzen der Gläubigen weitergegeben. Die Kirche wird vom Kerzenlicht nach und nach erleuchtet. So soll es auch mit dem Leben der Kirche sein. Das Leben geht über von Nacht zu Tag und wird in Gottes Gegenwart hell.

Sakramentskapelle

Sakramentskapelle

In der Sakramentskapelle wird die Hl. Eucharistie, das Brot des Lebens und der Gegenwart Gottes, gezeigt. Hier kann der Mensch in der Gegenwart Gottes beten. Gott ist nicht einfach eine abstrakte Idee, sondern in der Hostie konkret und physisch fassbar. Der ewige Gott zeigt sich im Zeitlichen - der Unendliche im Endlichen.

Eucharistie

Eucharistie

Das Brot der Eucharistie ist die Art und Weise, wie Gott leiblich in der Welt gegenwärtig ist. Aber wie kommt der große Gott in die kleine Hostie? Das ist ein Geheimnis des Glaubens. Kein Ding dieser Welt kann Gottes Größe fassen. Der größte Dom wäre viel zu klein für ihn und selbst das Universum insgesamt mit den vielen Galaxien und Sonnensystemen ist noch winzig gegenüber Gott. Aber wenn Gottes Größe die gesamte Schöpfung übersteigt, wie soll er dann erst recht in das kleine Brot hineinkommen? Das ist die Macht der Liebe.