Schellen


„Um die Mittagszeit verspottete Elija sie [die Baalspriester] und sagte: Ruft lauter! Er ist doch Gott. Er könnte beschäftigt sein, könnte beiseitegegangen oder verreist sein. Vielleicht schläft er und wacht dann auf.“ (1. Kön 18,27)

Im Christentum gab es früh eine Diskussion, ob Schellen, Glocken und ähnliche „Wecker“ in der Liturgie einen Platz hätten. In der Antike musste man Götter damit wecken, denn die Götter damals schliefen. Der Gott der Christen schläft aber nicht. Deshalb waren Wecker verboten.

Wie kann es dann sein, dass es heute Schellen, Gong und Glocken gibt? Hat denn der Gott der Christen angefangen zu schlafen? Nein! Nicht Gott schläft. Wir müssen aufgeweckt werden. Deshalb gibt es Glockengeläut, Schellengerassel und Gongschläge: nicht für Gott, sondern zum Heil der Menschen. Damit sie endlich wach werden.

Fun fact: Der Hl. Josefmaría Escrivá sagte: „Heiligkeit beginnt damit, aufzustehen, wenn der Wecker klingelt.“ Schlummertasten sind nicht gut für den Glauben.